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Tour de Allgäu oder Roas durch´s boarische Oberland

Das Jahr 2011 bescherte uns im Frühjahr und Frühsommer eine große Zahl von ungewöhnlich warmen Sommertagen. Schon deshalb standen alle Zeichen vor dem Start auf positiv, am  23. Juni 2011 (Fronleichnam) die „Tour de Allgäu“  wieder bei gutem Wetter anzutreten. Doch der Wettergott war dem Vorhaben der Landesgruppe nicht gnädig. Schon bei der Anfahrt zum Frühstück im Land-gasthof „Zum alten Reichenbach“ in Nesselwang zog sich der Himmel zu und es begann zu regnen. Auch die Wettervorhersage für die kommenden Tage ließ nichts Gutes ahnen. Es war von teils wolkenbruchartigem und teils langandauerndem Regen im Oberland die Rede. Umso erfreulicher war es, dass sich die Teilnehmer nicht beunruhigen ließen und unbeirrt die „Roas durch´s boarische Oberland“ begannen. 

Der erste Fahrtabschnitt führte uns zum Treffpunkt mit Nachzüglern, dem idyllischen Fleckerl Erde „Benediktbeuren“, am Fuße der Voralpen inmitten grüner Wiesen gelegen. Dort fand Einkehr zur Mittagszeit im „Klosterbräustüberl“ statt.  Es gab auch Zeit, die barocke Basilika mit Klosterdorf und Kreuzgang sowie die im ehemaligen Waschhaus des Klosters untergebrachte historische Fraunhofer-Glashütte zu besuchen. 

Gegen 14.30 Uhr ging es weiter auf teilweise verwunschenen und verschlungenen Nebensträßchen über Bad Tölz, Miesbach zu unserem Ziel, dem in 800 m Höhe gelegenen „Hotel Aurachhof“ in Fischbachau.

Das Hotel ist von einem großen Naturpark umgeben. Trotz des Regens war die schöne Aussicht auf das prächtige Bergpanorama zu genießen. Das Haus schien nur für uns geöffnet zu haben, so dass die große Parkfläche die Unterbringung unserer fast 40 Oldtimer spielend sicherstellte.

Nach einem Willkommensdrink und gemeinsamen Abendessen ließ man bis spät am Abend die vielen interessanten Eindrücke des ersten Tages Revue passieren

Am zweiten Tag wurde nach ausgiebigem Frühstück um 10.30 Uhr bei bewölktem Himmel aber ohne Regen zur Valepp-Tour aufgebrochen. Die Ausfahrt führte uns über Miesbach, Gmund, Bad Wiessee entlang  dem Tegernsee bis Enterrottach und danach über eine mautpflichtige Vizinalstraße (Valepper Tal) über Suttern zum „Forsthaus Valepp“ inmitten einer herrlichen Gebirgslandschaft und in unmittelbarer Nähe der Tiroler Grenze. Das historische Forsthaus ist ein beliebter gastronomischer Treffpunkt mit großer Tradition. Wir saßen in Windjacken vor der Kühle geschützt draußen auf der Terrasse und angelten die einzigen Sonnenstrahlen des Tages beim Verzehr „schlachtfrischer Forellen“. Zurück ging es über die Mautstrecke nach Rottach-Egern, dann über Tegernsee, Hausham und Schliersee zum weltberühmten „Café Winkelstüberl“ zwischen Elbach (Leizachtal) und Fischbachau gelegen. Die berühmte Kuchentheke ist ein zentraler Punkt im Winkelstüberl. Bei schönem Wetter sitzt man lieber auf der Terrasse. Wetterbedingt zogen wir die gemütlichen und stets übervollen Räume aus Holzbalken vor. Niemals habe ich größere Kuchenstücke gesehen als hier. Nach einem anschließenden Abstecher zur Wallfahrtskapelle nach Birkenstein ging es zurück ins Hotel Aurachhof. Nach dem abendlichen reichlichen Vesperbuffet war viel Zeit für nette Gespräche und stimmungsvolles Miteinander.

Der dritte Tag war der Höhepunkt der Tour de Allgäu. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es um 10.45 Uhr zur Talstation der Wendelsteinzahnradbahn nach Flintsbach. Die 8 km lange Auffahrt mit dieser ersten Hochgebirgsbahn Deutschlands war ein besonderes Erlebnis. Die halbstündige Fahrt geht über eine malerische Strecke, vorbei an blühenden Almwiesen, durch Wald und über schroffe Felsen zum Wendelstein-Massiv. Die Möglichkeiten auf dem Wendelstein zu wandern sind so abwechslungsreich wie reizvoll. Alle Clubmitglieder haben die Aussichtskanzel „Gacher Blick“ und das Wendelsteinkircherl auf der „Schwaigerwand“ besucht. Eine Vielzahl der Clubmitglieder ist die restlichen Höhenmeter von der Bergstation zum Gipfel-Aussichtsplateau gewandert und konnte damit den einzigartigen Panorama- Rundblick genießen und die Wetterstation und die Sternwarte aus der Nähe betrachten. Die Ehepaare Mainusch und Schlegel ließen es sich darüberhinaus nicht nehmen, den gesamten, landschaftlich reizvollen Panoramaweg rund um das Gipfelmassiv über den Ostgipfel zurück zur Bergstation zu wandern. Gegen 16.00 Uhr waren wir wieder im Hotel Aurachhof zurück, zeitgerecht zum Umkleiden für den gemeinsamen“ Bayrischen Abend“.

Der Bayrische Abend war nicht minder gelungen als der Höhepunkt des Besuches auf dem Wendelstein. Die Damen erschienen überwiegend im Dirndl und bayrischer Tracht und die Herren zünftig in Lederhosen. Die Stimmung war von Anfang an bestens und sprang von einem Höhepunkt zum anderen, nicht zuletzt durch den  spontanen Vortrag einer humoristischen Satire des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma (Dienstmann Aloisius Hingerl) durch Clubmitglied Friedhelm und die höchst unterhaltsamen Darbietungen eines Unterhalters als Ur-Bayer mit Witz und Goaßlschnalzen mit bayerischer Musikbegleitung sowie mit Maßkrugstemmen (11 kg schwer). Christian und Mary Mainusch wurde mit rauschendem Beifall für die Vorbereitung und die her-vorragende Durchführung der Tour de Allgäu gedankt. Besonders hervorzuheben ist die ausgesuchte, kenntnisreiche Streckenführung, die besondere Eindrücke zum oberbayrischen Landschaftsbild sicherstellte. Um Mitternacht fand dieser toll organisierte und ereignisreiche Tag seinen Ausklang. 

Am folgenden Sonntag wurde um 10.00 Uhr die Rückfahrt angetreten; zunächst gemeinsam nach dem Roadboock bis zum Yachtclub in Tutzing am Starnbergersee wo die Mittagspause stattfand, danach individuell auf eigens festgelegten Heimwegen.

Helmut  Acker