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In's Oberbayrische nach Schwabsoien

am 30. April 2016

Nach Tagen mit Schnee, frostigen Nächten und „mittelprächtiger“ Wettervorhersage wurden wir am 30.04.2016 durch Frieder Ellinger und seiner Frau nicht nur zu einer Ausfahrt in’s Oberbayrische willkommen geheißen, sondern bereits an der ersten Sammelstelle von strahlend blauem Himmel empfangen.


Pünktlich um 8:30 Uhr waren die ersten Fahrzeuge am vereinbarten Treffpunkt in Wangen zusammen gekommen, um dann gemeinsam zur nächsten Sammelstelle bei Kempten zu fahren. So gegen 9:30 Uhr waren wir dann eine Gruppe von 11 in der Sonne glänzende Fahrzeuge, die sich sodann auf den Weg Richtung Schongau aufmachten. 

Auf landschaftlich reizvollen und wenig befahrenen Strecken kamen wir durch Ortschaften wie, Ob, Ödwang, Oberzell und Sachsenried, um dann Schwabsoien, das Ziel dieser Ausfahrt zu erreichen. Hier, auf einem zentral gelegenen Parkplatz, konnten wir alle Fahrzeug parken und zur Schau stellen.



Von hier aus ging es dann zu Fuß eine kurze Wegstrecke zur Hammerschmiede. Dort wurden wir bereits vom Besitzer zu einer Führung begrüßt. 

 

Die im Jahr 1415 erstmals erwähnte Schmiede gehörte ursprünglich dem Kloster St. Mang in Füssen. Es handelte sich nach früheren Maßstäben um einen großen Betrieb, in dem Eisen verhüttet und verarbeitet wurde. Im Jahr 1986 begann die Restaurierung durch Privatinitiative, seit 1998 befindet sich hier das Hammerschmiedemuseum. Das Hammerwerk, das originalgetreu wieder aufgebaut wurde, besteht aus drei schweren "Schwanzhämmern". Sie werden über eine große Welle vom Wasserrad angetrieben. Ein altes Schleifwerk ist ebenso funktionstüchtig wie ein Federhammer und transmissionsgetriebene Maschinen, z. B. Drehbank und Bohrmaschine. Auch der Außenbereich ist sehenswert. Ein langes Gerinne aus Tuffstein sorgt für den Wasserzufluss zum Wasserrad und zur Turbine und speist auch den romantischen Schmiedeweiher.

Ein großer Kohlenstadel (erbaut im Jahre 1823) diente zur Lagerung der Holzkohlen.

Unweit der Hammerschmiede entspringt die Schönach. Das idyllische Quellgebiet ist Teil des Schwabsoien Mühlenwegs, der noch viele weitere Sehenswürdigkeiten bietet.

Nun ging es zum Mittagessen in die Gaststätte Zollhaus. Eine ehemalige Zollstätte um 1450 aus der Regierungszeit des Herzog Albrecht III von Bayern. Deftige Kost oder eine Auswahl diverser Gerichte auf der Speisekarte sorgten dafür, dass jeder Hunger lecker gestillt werden konnte.

Schon stand der nächste Höhepunkt an, der Besuch des Kutschenmuseums. In einem recht neu erbauten Museum wurden im Laufe der Zeit über 30 historische Kutschen und Schlitten zusammengetragen. Detailliert zu allen Ausstellungsstücken wurden wir beim geführten Rundgang über die Historie und sorgfältige Restaurierung der vielen Exponate informiert. Die Kutschen und Schlitten sind aber nicht nur  Ausstellungsstücke sondern alle Fahrzeuge werden zu verschiedenen Anlässen noch eingespannt. Ob Gaiwagerl, Chaise, Jagdwagen, Viktoria-Kutsche, Landauer usw. jedes Fahrzeug hat seine eigene Ausstrahlung.

Der Inhaber, Johann Hartmann, sammelt alte bäuerliche Gerätschaften und restauriert seit 1980 Kutschen - und was für welche! Eine Phaeton, mehrere Chaisen, edle Muschelschlitten, den Gig reicher niederbayerischer Bauern, ein Gäuwagerl, eine Wiener Praterkutsche aus dem 43. Bezirk - er kennt wirklich jeden Beschlag, jede Naht, jeden Pinselstrich persönlich - er hat sie nämlich alle selbst restauriert.

Nach diesem eindrucksvollen Museumsbesuch wurden wir von Frieder und Sybille Ellinger noch mit einem Glas Honig überrascht, speziell etikettiert mit DAVC-Ausfahrt und Kutschenmuseum. Eine gelungene und süße Überraschung.

Nun ging es wieder zurück zum bereits bekannten „Zollhaus“, wo wir den schönen Tag in der Gartenwirtschaft bei Kaffee und Kuchen verklingen ließen. Am späten Nachmittag machten wir uns individuell auf die Heimreise, in Erinnerung an eine toll organisierte Ausfahrt. Vielen Dank an Frieder und Sybille Ellinger.

 

 

Bilder und Text: Harald Stein